Vor einem Jahr entschied der Kreistag ein neues Gymnasium in Strausberg zu errichten, obwohl der Bedarf an Oberschulplätzen in Strausberg gedeckt ist. Um die nötigen Mehrheiten im Kreistag zu sichern, wurde überraschend und ohne vorherige Debatte gleichzeitig beschlossen, mit Altlandsberg über den Neubau einer vierzügigen Gesamtschule mit gymnasialer Oberschule (GOST) zu verhandeln. Im Laufe des Jahres hat Altlandsberg Nägel mit Köpfen gemacht und die Planungen einer inzwischen 6-zügigen Gesamtschule weit vorangetrieben. Der Bebauungsplanentwurf lag bereits aus und der Errichtungsbeschluss wurde im Oktober von den Stadtverordneten gefasst. Die neue Altlandsberger Schule ist ein Ersatzneubau für die derzeit in der Oberstufe 2-3 zügige Stadtschule in der Klosterstraße. Bereits länger bekannt und im Gegensatz zu Altandsberg ist die Erweiterung der Fredersdorfer Fred-Vogel-Oberschule auch schon im Schulentwicklungsplan enthalten. Dort soll statt der derzeit dreizügigen Schule an anderer Stelle eine vierzügige Schule errichtet werden. Die Erweiterung der Kapazitäten der bestehenden Oberschulen in Altandsberg (um 4 Züge) und in Fredersdorf um einen Zug, klingt auf den ersten Blick vernünftig. Für Altlandsberg und Fredersdorf bringen die Planungen zudem einen immensen finanziellen Vorteil: Die Neubauten der Oberschulen werden über jährliche Zahlungen durch den Landkreis komplett finanziert. Die alten Gebäude der Oberschulen können nach dem Freizug für die Erweiterung der örtlichen Grundschulkapazitäten genutzt werden, immerhin um 2 Züge in Altlandsberg und 3 Züge in Fredersdorf. Und das recht komfortabel auf Kosten des Landkreises MOL. Altlandsberg ist eine Stadt mit knapp 6.000 Einwohnern, mit
den Dörfern Wegendorf bis Gielsdorf eingerechnet sind es 9.500 Einwohner. Neuenhagen ist Mittelzentrum mit über 19.000 Einwohnern und verfügt dennoch über keine staatliche Oberschule. Neuenhagen wächst schneller als Altlandsberg und ist deswegen neben der Erweiterung der Goetheschule nun gezwungen, für 30 Mio. EUR eine komplett neue Grundschule zu bauen. Leider können wir auch keine Räumlichkeiten, die bisher als Oberschule genutzt wurden, für einen vom Kreis finanzierten Oberschulneubau freimachen und diese dann kostenneutral als Grundschule weiternutzen. Aber – Neuenhagen zahlt mit der Kreisumlage jährlich 9 bis 10 Mio. EUR an den Landkreis Märkisch- Oderland. Geld, mit dem nicht zuletzt die Neubauten in Altandsberg und Fredersdorf mitfinanziert werden. Während Neuenhagen seine Grundschule auf Gemeindekosten und ohne Unterstützung vom Landkreis finanzieren muss und immer noch keine Oberschule in Aussicht hat. Fakt ist, dass Fredersdorf und vor allem Altandsberg ihre Oberschulen maßgeblich mit Neuenhagener Oberschülern füllen werden. Ohne Neuenhagener Schüler bräuchten weder Altlandberg noch Fredersdorf ihre Oberschulplätze erweitern. Sie müssten dann natürlich selbst die Kosten für mögliche neue Grundschulkapazitäten tragen, denn für die Grundschulen tragen die Gemeinden die Kosten. Auch der vermeidbare Bus- und Individualverkehr ist aus ökologischer Sicht ein gewichtiges Argument. Die vermeidbare Fahrzeit würde jedem Oberschüler an den Schultagen mindestens 1 Stunde seiner wertvollen Freizeit nehmen. Neuenhagen hat als Mittelzentrum und als zentraler Ort im Landesentwicklungsplan eine Versorgungsfunktion für die gehobene Daseinsvorsorge. Dazu gehören neben Kultur und Verkehr auch weiterführende Bildungseinrichtungen. Neuenhagen ist auch bereit, sich dieser Aufgabe zu stellen! Es wurden bereits die Flächen für die Errichtung einer Oberschule in Form einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe am Gruscheweg ausgewiesen. Die Planungen wurden im Jahr 2018 bereits begonnen. Aus Sicht der PARTEILOSEN müssen diese Planungen nun dringend durch den Beschluss zur Errichtung der Oberschule weitergeführt werden. Dieser wird am 17.03.2020 (aus Platzgründen) in der Aula der Goethe-Grundschule zusammen mit dem Landrat des Kreises Märkisch-Oderland besprochen. Wir denken, dass Neuenhagen es nicht hinnehmen darf, dass in Nachbarkommunen u.a. mit unserer Kreislumlage finanzierte Oberschulen für Neuenhagener Schüler errichtet werden, während Neuenhagen ohne Oberschule bleibt und bei der Finanzierung des Grundschulneubaus allein gelassen wird.