• Ganz großes Tennis

    Der Neuenhagener Tennisclub (NTC) kommt an seine Grenzen. Auf 7 Außenplätzen tummeln sich zur besten Trainingszeit immer mehr Mitglieder und Gäste und frönen dem einst weißen Sport, der sich längst zum Breitensport entwickelt hat. Neben der begrenzten Platzanzahl, setzt auch die Witterung dem Verein Grenzen. Jetzt im Winter zum Beispiel ist Training unmöglich. Trainingsgruppen müssen nach Schöneiche oder Strausberg ausweichen und sich auch da immer mehr Konkurrenz um Platzzeiten stellen und leider immer häufiger beugen. Es ist absehbar, dass langfristig der Wintertrainingsbetrieb nur noch sporadisch stattfinden kann. Spielern mit Potential bleibt nichts weiter übrig, als zu anderen Vereinen mit ganzjährig guten Trainingsbedingungen zu wechseln.

    Der NTC möchte seit Jahren eine Tennishalle errichten und nie war er so nah dran, wie heute. So ist es gelungen, einen geplanten Neubau für 1,2 Mio EUR mit 500.000,00 EUR vom LSB gefördert zu bekommen. Es waren sogar 900.000,00 EUR in Aussicht gestellt. Erstmals durften sich aber auch Vereine aus dem finanzstarken berlinnahen Raum beteiligen, mehr Antragssteller führten zu weniger Geld für den einzelnen. Die Finanzierungslücke von 400.000 EUR möchte der Verein selbst stemmen.

    Eine Bedingung des Fördergebers ist eine Eigenbeteiligung durch die Gemeinde in Höhe von 150.000,00 EUR. Es soll nichts gefördert werden, was vor Ort keiner will. Der NTC hat die Gemeinde deshalb um Zustimmung für diese Beteiligung gebeten.

    Die Diskussion hierüber fällt in den denkbar ungünstigsten Zeitraum. Vor wenigen Monaten noch mit prall gefüllten Kassen muss die Gemeinde derzeit viel genauer hinschauen, wo sie ihr Geld ausgibt.

    Trotzdem finde ich, dass wir diesen immer noch überschaubaren Betrag aufbringen sollten, wenn die restliche Finanzierung gesichert ist und die Gemeinde Zugriff auf Hallenzeiten bekommt. Genau dies hat der NTC von sich aus angeboten. Sogar Schulkinder möchte der NTC unterrichten und für den Tennissport begeistern.

    Neiddiskussionen sind hier unangebracht. Bisher wurde jeder Verein mit Bedarf in Neuenhagen unterstützt. Dass bisher noch kein Verein so viel Geld direkt bekommen hat, liegt einfach daran, dass kein Verein selbst Sportstätten baut und den Großteil der Investition selbst organisiert.

    Die Behauptung der Gegner, man gebe als Gemeinde jährlich nur 8.000,00 EUR für Sport aus und würde hier mit einem Grundsatz brechen, könnte falscher nicht sein. Während Mannschaftssportvereine gemeindeeigene Hallen und Plätze nutzen und sich nur marginal an den Betriebskosten beteiligen (können), finanziert der NTC seinen Betrieb allein. Wenn am Jahnsportplatz das neue Funktionsgebäude errichtet ist, wird die Gemeinde insgesamt über 2 Millionen in den Fußball investiert haben. Zeitnah anzuschaffende Flutlichter zur Verlängerung der Trainingsmöglichkeiten werden den erfragten Eigenanteil für den NTC buchstäblich in den Schatten stellen. Zuletzt haben wir mit breiter Zustimmung die Verwaltung beauftragt, die Sporthalle am Schulcampus Gruscheweg zum erheblichen Mehrpreis wettkampftauglich zu errichten. Als alter Handballer war die ursprünglich geplante Zweifeldhalle auch für mich keine Alternative. Aber alle diese Gelder sind gut investiert!

    Selbstverständlich muss eine Zusage für den NTC von einer tragfähigen Gesamtfinanzierung abhängen, aber wenn dem NTC dies gelingt, dürfen wir der Errichtung dieser Anlage nicht im Wege stehen. Auch die Pandemie wird vorbei gehen und Neuenhagen wird wieder zu alter Stärke finden.

    Ob nun die nächste Steffi Graf in Neuenhagen zum Profi reift oder mehr Kinder in Sommer wie Winter ihrem Sport nachgehen können, der NTC hat es verdient, unterstützt zu werden.

    Ihr Rico Obenauf

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